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Liuto forte – die „neue Laute“ – auch für Gitarristen!

Was genau bedeutet „Liuto forte“?

„Liuto“ bedeutet im Italienischen „Laute“, ein Liuto forte ist also eine „starke Laute“.

Der Liuto forte ist die Weiterentwicklung der Europäischen Laute zu einem kraftvollen und brillanten Zupfinstrument. Er vereint die besten Elemente einer reichen, vierhundertjährigen Instrumentenbautradition, ist für die Wiedergabe sämtlicher musikalischer Stilepochen geeignet und kann mit Recht als die „Laute des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet werden.

Video: Liuto forte in g, Korpus: Ahorn | Spieler: Éric Bellocq, Lautenist, Frankreich | Anschlag: Fingerkuppen

Liuti forti weisen faszinierende klangliche Eigenschaften auf, über die weder historische Lauten noch klassische Gitarren verfügen. Aufgrund ihrer Bespannung mit kräftigeren Einzelsaiten können sie sowohl mit Fingerkuppen als auch mit Fingernägeln gespielt werden und grenzen daher Gitarristen nicht aus sondern laden sie ein, ihre Fähigkeiten erneut auf einer Laute einzubringen. Das mühsame, in der Vergangenheit oft kritisierte Stimmen des historischen Instrumentes hat beim Liuto forte ein Ende, ebenso wie die beweglichen Bünde, mit denen wir unsere Instrumente nur auf Wunsch ausstatten.

(Siehe auch: Wirbel und Bünde)

Liuti forti sind keine Mischung aus Laute und Gitarre sondern echte Lauten, die zu 100% im Kontext der großen europäischen Lautenbautradition stehen. Dank leichterer Bauweise und schlankerer Saiten erfordert ihr Spiel wesentlich geringere physische Anstrengungen als das der klassischen Gitarre, liefert bei weniger Kraftaufwand jedoch deutlich mehr Ton. Das wird vor allem von jenen Spielerinnen und Spielern als Erleichterung empfunden, denen die hohe Saitenspannung der klassischen Gitarre physiologische Probleme bereitet. Im Gegensatz zur schwächer besaiteten historischen Laute setzt die „Neue Laute“ dem dynamischen Gestaltungswillen ihrer Spieler keine Grenzen und schränkt deren Temperament nicht ein.

(Siehe auch: FAQ)

Was kann man auf einem Liuto forte spielen?

Auf den verschiedenen Modellen des Liuto forte lässt sich sowohl das gesamte Lautenrepertoire wie auch Musik des 19. bis 21. Jahrhunderts – einschließlich der Gitarrenmusik – wiedergeben. Dieser enorme Reichtum an Spielliteratur sowie seine verblüffende Durchsetzungsfähigkeit im Ensemble machen ihn zum derzeit vielseitigsten Zupfinstrument am Markt (Siehe auch: Sieben Gründe)

Video: Liuto forte in d, Korpus: Palisander | Spieler: Oded Melchner, Gitarrist, Israel | Anschlag: Fingerkuppen

Da die bedeutendsten Lautenkompositionen des 16. bis 18. Jahrhunderts heute sowohl in Neuausgaben wie auch in Übertragungen vorliegen bleibt es der Entscheidung des Musikers überlassen, ob er diese Werke aus der Tabulatur oder nach Notenschrift spielen will.

(Siehe auch: Noten und Tabulaturen)

Liuto forte-Spieler werden bedeutet in eine edle, alte Familie einzutreten, jedoch ohne die Verpflichtung, überwiegend mit der Vergangenheit beschäftigt zu sein. Einerseits gestatten diese Instrumente den Zugriff auf das gesamte Erbe, andererseits eröffnen sie die Möglichkeit es zu bereichern, indem man sich nicht auf das Überlieferte beschränkt, sondern eine großartige Tradition mit den Mitteln der Gegenwart weiterführt. Diese innovative Herangehensweise zeichnete alle bedeutenden Lautenbauer und Lautenspieler der Vergangenheit aus, als deren legitime Nachfolger wir uns sehen.

(Siehe auch: Interview mit André Burguete)

Jenseits der Nostalgie – warum wir eine neue Laute brauchen

Lauten haben aufgrund Ihrer Korpusform eine grundsätzlich größere akustische Effizienz als Gitarren. Sie waren aus diesem Grund über mehrere Jahrhunderte hinweg die dominierenden Zupfinstrumente der abendländischen Musik. Die patentierte Konstruktion des Liuto forte macht sich die überlegene Resonanz des Lautenkorpus in vollem Umfang zunutze und beseitigt gleichzeitig die Ursachen, die am Ende des 18. Jahrhunderts zu einer Stagnation in der Entwicklung dieser Instrumente führten.

(Siehe auch: Warum die Laute ausgestorben ist und Musikerstimmen)

Die Nachbauten historischer Lauten haben sich – ähnlich wie die von Cembali und Gamben – heute einen respektablen Platz in der historischen Aufführungspraxis erworben. Es steht jedoch außer Zweifel, dass Lauten in historischer Bauweise beim Versuch diesen Rahmen zu überschreiten an dieselben Grenzen stoßen werden, vor denen sie im 18. Jahrhundert schon einmal standen.

Video: Liuto forte in d, Korpus: Palisander | Spieler: Christophe Rocher, Lautenist, Frankreich | Anschlag: Fingernägel

Durch die seit Ende des 18. Jahrhunderts überfällige Anpassung der verschiedenen Lautenmodelle an unsere Zeit wurde nunmehr die Voraussetzung geschaffen, sie auch außerhalb des Bereichs der historischen Aufführungspraxis wieder vollständig ins Musikleben der Gegenwart zu integrieren. Ihre lange Tradition in der europäischen Musikgeschichte wird damit nicht nur bewahrt sondern auch fortgesetzt.

Gitarristen sollten sich durch die Vielfalt der Modelle nicht verwirren lassen.

Sie ist eine Garantie dafür, dass jeder Spieler das genau zu ihm passende Instrument findet. Da die meisten Liuti forti durch Änderung der Besaitung auch in anderen als der ursprünglichen Stimmung benutzt werden können, legen Sie sich beim Kauf noch nicht endgültig auf eine bestimmte Stimmung fest.

Entscheidungshilfen bei der Auswahl des für Sie geeignetsten Modells finden Sie hier: (Siehe: Auswahl). Darüber hinaus beraten wir Sie auch gern persönlich.

Wir laden Sie ein, an dieser spannenden Entwicklung teilzunehmen und wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und inspirierende Hörerfahrungen.

Ihr Liuto-forte-Team

Video: Schwanenhalslaute in e, Korpus: Eibe | Spieler: Saulius S. Lipčius, Gitarrist, Litauen | Anschlag: Fingernägel 

Die Modellgruppen des Liuto forte

Liuti forti können prinzipiell in allen Stimmungen gebaut werden. Die hier angebotenen Modelle wählen aus den historischen Lautenstimmungen diejenigen aus, mit denen sich der größte Teil des überlieferten Repertoires von über 50.000 Einzelstücken wiedergeben lässt.

Gitarristen sollten sich von der Vielfalt der verschiedenen Lautenmodelle nicht verwirren lassen. Diese Vielfalt ist eine Garantie, dass jeder Spieler das genau zu ihm passende Instrument findet. Hinweise zur Instrumentenauswahl finden Sie unter dem Menüpunkt „Auswahl  Kauf“.

Lauten lassen sich am einfachsten anhand den unterschiedlichen Formen ihrer Wirbelkästen klassifizieren. Diese werden im Folgenden als Knickhals-, Schwanenhals- und Hals mit gerader Verlängerung bezeichnet.

Knickhalslauten

Schwanenhalslauten

Arciliuto forte

Tiorba forte

Liuto forte in g, Ahorn,
Éric Bellocq, Lautenist,
Frankreich

Schwanenhalslaute in d, Palisander
Oded Melchner, Gitarrist
Israel

Archiliuto forte, Palisander
Luciano Còntini, Lautenist,
Österreich

Tiorba forte, Ahorn,
Mauro Pinciaroli, Gitarrist,
Italien

Weitere Klangbeispiele finden Sie unter den jeweiligen Modellen im Menüpunkt „Modelle & Klang“.
Bitte beachten Sie, dass bei den Aufnahmen mit Liuti forti kein Unterschied zwischen dem Klang des Instrumentes in der Aufnahme und dem Klang des Instrumentes im Original besteht. Vergleichen Sie bei Bedarf den Klang der jeweiligen Stücke mit Aufnahmen desselben Stückes auf Kopien historischer Lauten, die im Internet zu finden sind.

Sieben Gründe einen Liuto forte zu spielen

Wenn Sie Spieler der historischen Laute sind:

 

  1. Ein Liuto forte befreit Sie von der Beschränkung auf bestimmte musikalische Epochen.
  2. Liuti forti eröffnen Ihnen – jenseits der Nostalgie – ein weites Feld neuer Klangmöglichkeiten und Spieltechniken, die alle von Ihnen interpretierten Werke – einschließlich der überlieferten Lautenmusik – in ungeahnter Weise bereichern.
  3. Mit einem Liuto forte in e oder einer Schwanenhalslaute in e können Sie sich – zusätzlich zur Lautenmusik – das gesamte Repertoire für sechs- und mehrsaitige Gitarren erschließen, ohne zu diesen Instrumenten wechseln oder auf Ihren gewohnten Kuppenanschlag verzichten zu müssen.
  4. Sie bekommen die Möglichkeit, in größeren Auditorien und auch außerhalb des Bereiches der historischen Aufführungspraxis gut hörbar an sämtlichen Arten von Musik teilzunehmen. Das alptraumartige Stimmen der historischen Laute hat beim Liuto forte ein Ende.
  5. Johann Sebastian Bachs Lautenkompositionen, für ein mit Einzelsaiten bezogenes Instrument komponiert, können sämtlich auf einem speziell aus diesem Instument abgeleiteten Liuto forte in d (Bach-Laute) in ihrer ursprünglichen Gestalt absolut notengetreu wiedergegeben werden (siehe auch www.bach-lautenwerke.de).
  6. Es ist wesentlich leichter, zeitgenössische Komponisten zum Schreiben für den Liuto forte zu bewegen, als sie für die historische Laute zu begeistern.
  7. Sie setzen auf ein zukunftsträchtiges Instrument, das keinen Repertoirebeschränkungen mehr unterliegt und sich an ein viel breiteres und jüngeres Publikum wendet als das der historischen Laute.

Wenn Sie Gitarrist sind:

 

  1. Liuti forti spielen sich wesentlich leichter als Gitarren. Sie geben mehr Klang bei weniger Anstrengung und setzen keine fundamentale Änderung der Spieltechnik voraus. Aufgrund ihrer mittleren Saitenspannung sind sie ebenso für Kuppen- wie für Nagelspieler geeignet und gestatten nicht nur eine vollkommen entspannte, sondern auch ästhetisch überaus anspruchsvolle Haltung des Instrumentes.
  2. Liuti forti eröffnen ihnen den Zugang zu einem immensen, noch unverbrauchten Repertoire hochwertiger Lautenmusik, das sich auf der Gitarre gar nicht oder nur unbefriedigend wiedergeben läßt. Es kann sowohl aus den originalen Tabulaturen gespielt wie auch nach Noten wiedergegeben werden.
  3. Ob Gitarren- oder Lautenmusik: mit einem Liuto forte können Sie alle Beschränkungen, die Ihnen eine 6-saitige Gitarre im Baß auferlegt, beliebig überschreiten. Sie müssen nicht mehr Zuflucht zu massiven, schwer zu haltenden und zu spielenden mehrsaitigen Gitarren nehmen, deren tiefen Bässen es sehr an Helligkeit mangelt.
  4. Die Durchsetzungskraft des Liuto forte gestattet Ihnen die Mitwirkung an großen Musikaufführungen in Oper und Kirche. Sie verschafft Ihnen darüber hinaus weit bessere Voraussetzungen für die Teilnahme an jeglicher Art von Kammermusik.
  5. Mit einem Lauteninstrument haben Sie von vornherein eine höhere Akzeptanz im Bereich der Klassik.
  6. Es ist ein klarer Marktvorteil und für das Publikum wesentlich attraktiver, Aufführungen sowohl mit Gitarre als auch mit Laute anbieten zu können, zumal mit einer Laute, die völlig neue Klangwelten eröffnet.
  7. Sie setzen auf ein aufsteigendes, entwicklungsfähiges Instrument mit hoher Wertbeständigkeit.

Interview mit André Burguete für die Zeitschrift „Zillo Medieval“

Die Fragen stellte Christoph Kutzer

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Prix Européen de l’innovation pour les instruments de musique, Paris 1999

„…eine der ernstzunehmenden musikalischen Neuerungen dieses Jahrhunderts. Ein Geschenk an die Musik.”
(Le Monde, Paris 1999)

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Handwerk und Wissenschaft

Eine wesentliche Unterstützung bei der ständigen Optimierung der Klangqualität von Liuto forti ist die langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden.

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Liuto forte weltweit

Liuti forti werden in der ganzen Welt gespielt. Hier können Sie sich einen Überblick über ausgewählte Standorte verschaffen und Berichte von Liuto forte – Spielern lesen.

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