Klassische und mechanische Wirbel

Die Saiten des Liuto forte werden – wie die der alten Laute – auch weiterhin mit Wirbeln gestimmt. Für Gitarristen ist das der vielleicht gewöhnungsbedürftigste Teil an diesem Instrument. Steckwirbel übersetzen das Drehmoment im Verhältnis 1:1, die Gitarrenmechanik im Verhältnis 1:16. Für die Beibehaltung der Wirbel sprechen nicht nur ästhetische Gründe. Eine Mechanik wie die der Gitarre würde mehrsaitige Instrumente zu kopflastig machen.

Im Gegensatz zu den sehr schmalen, eng beieinander stehenden Wirbeln alter Lauten, die oft genug schlecht eingepaßt und wahre Fingerbrecher sind, haben die Wirbel des Liuto forte ein bequemes Format, sind perfekt reguliert und bei turnusmäßiger Pflege genauso problemlos zu bedienen wie die Wirbel eines Streichinstrumentes. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist die Stimmhaltung eines Liuto forte aufgrund der schlankeren Saiten sogar besser als die der heutigen Gitarre.

Seit 2015 liegt eine Neuentwicklung eines mechanischen Wirbels der Firma Wittner vor. Dieser Wirbel unterscheidet sich optisch nicht von klassischen Wirbeln, verfügt im Inneren jedoch über eine Mechanik, die ein Feinstimmen ähnlich wie bei der Gitarre ermöglicht und ein Herausspringen des Wirbels beim Stimmen ausschließt. Auf Wunsch können alle Liuto forte-Modelle gegen Aufpreis mit diesen speziell für den Bedarf unserer Instrumente angepassten, mechanischen Wirbeln ausgestattet werden.