Christophe Rocher
Gitarrist und Lautenist, Frankreich
Liuto forte in e, Schwanenhalslaute in d
Ich besitze einen Liuto forte in e (Gitarrenstimmung, 10 Einzelsaiten) und einen weiteren in d (Barockstimmung, 15 Einzelsaiten). Zusätzlich warte ich warte auf einen Arciliuto forte in g und plane die Bestellung einer Tiorba forte.
Liuto forti sind Spitzeninstrumente. Die Verarbeitung ist makellos bis ins kleinste Detail. Ästhetik, Gleichgewicht von Formen, Proportionen und Volumen…. eine Augenweide!
Ihre Handhabung ist sowohl für den Gitarristen wie auch für den Lautenisten sehr natürlich. Die Saitenlage ist ideal, die Länge der Saiten nach Wunsch, die Spannung mittelstark. Das Alles vermittelt sofort einen hohen Spielkomfort. Michael Haaser, der meine Instrumente gebaut hat, ist ein Lautenbauer auf höchstem Niveau.
Was jedoch wirklich aufregend ist, ist der Klang! Kraftvoll ohne Anstrengung, reich an Obertönen, klar und warm, vollkommen ausbalanciert von den höchsten Tönen bis hin zu den tiefsten Bässen, mit einem angenehmen Sustain. Die Intonation der Metallbünde ist perfekt. Für einen bescheidenen zusätzlichen Aufschlag habe ich mich für mechanische Wirbel entschieden. Sie sind präzise, zuverlässig und wartungsfrei und machen das Stimmen schnell und einfach. Ein neuer Klang also mit eigener Persönlichkeit, liebenswert und überzeugend auch für ein Publikum, das noch „untrainiert“ ist in Bezug auf klassische Gitarren- und Lautenmusik.
Für einen alten Gitarristen wie mich (Daniel Friedrich, linkshändig) und jungen Lautenisten (Kopien historischer Instrumente) der es ablehnt, sich, zwischen Gitarre und Laute entscheiden zu müssen, ist der Liuto forte das „fehlende Bindeglied“. Vergessen sind das Dilemma des Spielens mit oder ohne Nägel, die stark unterschiedlichen Saitenspannungen, kurz gesagt: diese ganze unbequeme Lücke für diejenigen, die beide Instrumente ernsthaft üben wollen.
Vielleicht werden einige puristische Gitarristen oder Lautenisten, die an Kurse mit historischen Lauten gewöhnt sind, sagen: „Es klingt nicht ganz nach einer Gitarre“, „Es klingt nicht ganz nach einer Laute“. Das ist wahr aber auch nicht das Ziel. Der Liuto forte soll diese Instrumente, von denen jedes seine Rolle im musikalischen Universum spielt, weder nachahmen noch ersetzen. Es ist ein neues Instrument, das die Zukunft vor sich hat und den aktuellen Entwicklungen in der Praxis der Zupfinstrumente gerecht wird. Das Repertoire der Gitarre wie auch das der frühen Instrumente kann nunmehr auf demselben Instrument, mit der gleichen Spieltechnik und ohne Beschneidung der Vorlage wiedergegeben werden. Die neuen Möglichkeiten des Liuto forte in Bezug auf Ambitus und Verfügbarkeit der Bässe dürften die Komponisten begeistern.
Das Liuto forte-Team wird vollständig und zuverlässig seiner Aufgabe gerecht, die von ihm angebotenen Instrumente zu liefern. Verfügbar, wohlwollend, hyperreaktiv. André Burguete ist leidenschaftlich – wie alle Erfinder – mit einer einzigartigen musikalischen und musikwissenschaftlichen Bildung. Er hört Ihnen zu und gibt Ihnen wichtige Ratschläge. Sie sind kein Kunde, den man überzeugen muss, sondern ein Musiker, dessen Wünsche wirklich berücksichtigt werden. Jede Frage, auch die naivste, wird eine klare, vollständige und gut begründete Antwort erhalten.
Also: „Das Beste aus Gitarre und Laute vereint im selben Instrument?“
Ich mag solche Abkürzungen nicht, da sie wie ein Werbeslogan klingen, aber in diesem Fall wäre es eine gute Zusammenfassung. In Anbetracht meiner Kriterien und Erwartungen würde ich sagen, dass meine Liuti forti die besten Instrumente sind, die ich jemals spielen konnte. Sie gehen weit über das hinaus, was ich mir erhofft hatte.