Spielhaltung des Liuto forte

Bereits im 19. Jahrhundert wurde argumentiert, daß eine Laute – im Vergleich zur Gitarre – schwieriger zu halten sei. Dies ist ein Vorurteil, das durch die Erfahrung nicht bestätigt wird. Wenn man sich – außer der üblichen Fußbank – keiner zusätzlichen Stützvorrichtung bedient, mag die Gitarre durch Auflage der Zargeneinbuchtung am linken Oberschenkel zwar gut fixiert sein, befindet sich im Bezug zur Körpermitte jedoch in wesentlich ungesünderer Position als eine Laute, bei der in derselben Haltung mit Fußbänkchen der erste Bund etwa dort ist, wo bei einer Gitarre der dritte liegt. Diese entspannte Spielhaltung der Laute erschließt sich allerdings nicht ohne weiteres beim Herumprobieren, sondern bedarf – wie bei Streichinstrumenten – der Einweisung und Gewöhnung.

Auch die alten Lautenisten bedienten sich einer Reihe von Hilfsmitteln zur besseren Fixierung ihres Instruments. Diese reichten vom Abstützen der Laute an einer Tischkante (was auch Fernando Sor für die Gitarre empfahl) bis hin zu Schulterbändern oder einer über dem Mittelspan des Lautenkorpus gespannten Schnur, die in der Mitte eine Schleife hatte, um das Instrument an einem Knopf der Kleidung zu befestigen.

Für den Liuto forte sind auch moderne Stützen erhältlich, wie sie Gitarristen kennen:

www.tappert.de/liuto-forte.html 

Die Benutzung von Haltegurten für die Fixierung einer Laute wird in den folgenden beiden Videos ausführlich erläutert. Bei den zur Demonstration benutzten Instrumenten handelt es sich nicht um Liuti forti sondern um Nachbauten historischer Lauten: