Olivier Bensa
Gitarrist, Frankreich
Liuto forte in g
Die Entdeckung des Liuto Forte im Jahr 2015 brachte mir das wovon ich seit Jahren geträumt hatte: die Möglichkeit, Laute zu spielen und gleichzeitig Gitarrist zu bleiben und mit Nägeln auf beiden Instrumenten spielen zu können. Durch die Aufnahmen großer Lautenisten die mit Fingerkuppe spielen hatte ich natürlich dieses besondere Geräusch im Ohr das – mangels eines anderen Beispiels – meiner Meinung nach die Laute charakterisierte. Es ist wahr, dass ich anfangs ein wenig gelitten habe, weil ich diesen in meiner Vorstellung verankerten Sound nicht sofort reproduzieren konnte, denn das Spiel mit den Nägeln ist in keiner Weise vergleichbar. Aber allmählich fand ich – auch wenn es noch viel zu tun gibt – die Spielweise heraus, die dieses großartige Instrument erfordert. Es ist unglaublich leicht, mit Saiten, die schlanker und weniger straff gespannt sind als die der Gitarre. Ich spiele eine Liuto Forte in g in Ahorn, mit festen Bünden und 10 Einzelsaiten. Diese Laute ist bemerkenswert: makellose Verarbeitung, Finesse und Klarheit des Klangs, Spielkomfort. Ich habe dort alles gefunden, was ich mir erhofft hatte. Ich spiele dieses Instrument im Konzert solo oder zur Begleitung des Gesangs und die Klangprojektion ist wirklich beeindruckend.
Den Zweiflern möchte ich sagen, dass der Liuto Forte kein hybrides, seltsames Instrument ist, das sich zwischen Laute und Gitarre befindet, sondern eine Laute, die sich an unsere Zeit anpasst und auch Gitarristen entgegenkommt, die im Allgemeinen sehr in das fabelhafte Lautenrepertoire verliebt sind. Vielen Dank an den Erfinder André Burguete, an Eric Belloq für seine wertvollen Ratschläge und an den talentierten Lautenbauer Michael Haaser!